Koranschulen im Senegal

Koranschulen – Daaras

Es gibt drei Arten von Daaras:

  • In der ersten lernen die Schüler am Tag, abends gehen sie nach Hause. Die Eltern zahlen dem Marabout monatlich Geld für den Unterricht. In diesem Fall ist die Daara eine Art Privatschule.
  • In der zweiten Art wohnen die Kinder beim Marabout, betteln aber nicht, da der Marabout finanziell für sich und seine Schüler aufkommen muss. Solche Daaras haben oft Sponsoren von außen, die die Daara und den Marabout unterstützen. Auch der Staat macht hier mit, wenn die Daara juristisch als Koranschule eingetragen ist.
  •  In der dritten Art wohnen die Kinder entweder beim Marabout oder manchmal sogar in einem Haus im Bau, jedenfalls in sehr schlechten Bedingungen. Diese Art von Daara interessiert den Verein „Jardin d’ Espoir Senegal“ besonders, da er sich seit Jahren für Kinderrechte engagiert. Der Ansatz von Jardin d‘ Espoir ist, die Marabouts zu unterstützen, damit die Kinder nicht auf die Straße betteln gehen müssen. Meistens sind die Marabouts vom Land geflohen, und einmal in der Stadt sind sie mit schwierigen sozio-ökonomischen Bedingungen konfrontiert und gezwungen, die Schüler zum Betteln auf die Straße zu schicken. Was die Kinder als Essensreste in die Daara bringen, bekommt der Marabout für sich und seine Familie. Darüber hinaus muss jedes Kind dem Marabout etwas Geld für den Koranunterricht geben.

Da die Marabouts ökonomisch nicht in der Lage sind, für ihre Schüler zu sorgen, will das Straßenkinder-Projekt die Grundbedürfnisse der Talibés erfüllen und den Kindern ein Gefühl für ihre Rechte geben. Im Jardin d’ Espoir-Zentrum sollen die Kinder eine Anlaufstelle haben, wo sie sich an einen Sozialarbeiter wenden können, wenn sie Probleme mit dem Marabout oder auf der Straße mit Gewalterfahrungen haben.
Zudem unternimmt der Sozialarbeiter diverse Aktivitäten mit den Kindern, z. B. Fußballspielen, um den Gemeinschaftsgeist zu fördern und die Kinder von der Straße zu holen.