Ein Bericht von Susanne Posegga
Im April 2019 wurde ich von Mamadou Ndiaye kurz vor Fertigstellung des neuen Tageszentrums Keur Sabrina d’Abelleyra eingeladen, um einen Workshop mit den Talibés für die Dekoration des Gebäudes abzuhalten. Die Aufgabe war nicht ganz einfach, denn ich hatte mir folgende Kritierien als Maßstab gesetzt:
Es sollte mit Kindern technisch leicht realisierbar sein, inhaltlich zum Namen Garten der Hoffnung passen, das Material musste in einen Reisekoffer passen und die Kinder sollten außer dem Gestalten einen zusätzlichen Lerneffekt haben.
So enstand die Idee für die Wandgestaltung mit Stempeln aus den Motiven senegalesischer Kulturpflanzen in kindgerechten, fröhlichen Farben. Sie würden also auch durch die Assistenz des Lehrers Abdoulaye Seck gleichzeitig ein wenig über Erdnüsse, Baobab, Maniok, Affenbrotbaum und Zitronen lernen.
Die Arbeit begann mit Vorlagen auf Papier oder Fundstücken aus der Natur – also Blättern, Blüten und Früchten.
Zuerst wurden zeichnerische Fähigkeiten geübt, sowie die Vereinfachung und Stilisierung, Proportion und Anordnung, dann der Umgang mit der Schere, die gezeichneten Motive aus Moosgummi zu schneiden.
Die größte Freude hatten die Kinder beim Aufbringen der Stempel mit den Wandfarben – da waren sie manchmal kaum einzubremsen. Da das relativ schnell geht, hätten wir leicht den ganzen Straßenzug bestempeln können.
Schnell merkte ich, dass für sie geometrische Anordnungen zu wenig inspirierend waren und so entschieden wir uns einige Bäume an die Wände zu malen, bei deren Ausführung mich Pirogenmaler Malamine Diop unterstützte. Er fertigte dann auch die Schriften an und brachte mittels Schablone das Bild von Sabrina Abeleyra auf die Fassade.
Wir hatten sehr viel Freude bei der Arbeit und haben somit einige Wände im neuen Tageszentrum gestaltet. Das Material blieb dort und kann auch für zukünftige Arbeiten verwendet werden.
Mein Traum wäre, dass diese Technik vielleicht dem einen oder anderen in Zukunft zu einem Broterwerb verhelfen könnte. Ohne die großartige Unterstützung des gesamten Teams von Jardin d’espoir wäre die Umsetzung nie möglich gewesen. Mein Dank gilt auch Diadji Sarr, der ständig zur Stelle war, wenn es irgendeine Hilfe brauchte! Ich hatte sehr große Freude bei der Realisierung und hoffe im nächsten Jahr wieder einen Workshop machen zu können!
Die Finanzierung des Workshops wurde von AMINA unterstützt. Die Schablonen für den Eingang hat die Firma Humer-Werbetechnik aus Ottensheim gesponsort und die Holztäfelchen kamen von der Firma Seca.
Den Großteil der Kosten habe ich aus eigenen Mitteln bestritten und würde mich freuen, wenn diese Arbeit in Zukunft einige Unterstützer fände.
Ottensheim, den 28. April 2019