Kurzbeschreibung des Projekts
Im Norden des Senegal gibt es unzählige Straßenkinder, die tagtäglich um ihr Überleben kämpfen. Sie leiden an Hunger, Mangelernährung und diversen Krankheiten, haben nicht genug zum Anziehen und sind auf der Straße Gewalt und Übergriffen schutzlos ausgeliefert. Diese Jungen werden von ihren Eltern ab dem 5. Lebensjahr zumeist aus weit entlegenen Regionen zum Erlernen des Korans bei sogenannten Marabouts nach Saint-Louis geschickt. Für ihren Lebensunterhalt und den ihres Lehrers müssen sie betteln. Man nennt diese Koranschüler Talibés.
Das Projekt „Jardin d‘Espoir“ schafft eine Anlaufstelle für diese Kinder. Die Straßenkinder erhalten regelmäßige Mahlzeiten, Kleider
und Medikamente und im Krankheitsfall werden sie ärztlich versorgt. Es finden Alphabetisierungkurse, Spiele und soziale Integration statt.
Hintergründe
Seit den 70er-Jahren hat der Senegal mehrere Dürreperioden erlebt, die die wirtschaftlichen Aktivitäten vor allem in den ländlichen Gebieten enorm erschwert haben. Die Folge war eine massive Landflucht in die regionalen Hauptstädte, so zum Beispiel nach Saint-Louis. Auch viele traditionelle Koranschulen (Daaras) waren gezwungen, in die Städte zu ziehen. Eine Koranschule wird von einem Koranlehrer (Marabout) geleitet, der seinen Schülern (Talibés) eine religiöse Erziehung angedeihen lässt. Der Wegzug der Koranschulen aus dem ländlichen Raum bewirkte, dass die Eltern der Talibés sich nicht mehr um deren Ernährung und Verpflegung kümmern können.
Projektziele
Generelles Projektziel ist die Stärkung der Kinderrechte im Rahmen des MDG 1 (Armutsreduktion) in Saint Louis Senegal sowie die Verbesserung der sozialen und gesundheitlichen Situation der Straßenkinder durch die Schaffung einer Anlaufstelle.
Spezifische Projektziele:
- Verbesserung der Gesundheit
- Alphabetisierung auf Französisch zum Zweck der Integration der Kinder in die Gesellschaft
- Verbesserung der sozialen Kompetenzen und Stärkung des Selbstvertrauens der Kinder
- Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Thema Straßenkinder und Kinderrechte
Zielgruppe
Vom Projekt profizieren derzeit 100 Talibés in drei Daaras ( Koranschulen)
Jungen zwischen 5 und 15 Jahren.
Die Hauptprobleme der Zielgruppe sind:
- Durch das Betteln und Leben auf der Straße sind die Talibés Gewalt und sexuellem Missbrauch aussetzt.
- Sie werden aufgrund ihres prekären Gesundheitszustands aufgrund mangelnder Ernährung von der Gesellschaft ausgegrenzt und haben keine Zukunftsperspektive.
- Ihre Armut und die Vernachlässigung durch die Marabouts sind Faktoren, die den schlechten Gesundheitszustand der Talibés begünstigen.